Unsere Befundberichte basieren auf einer Kombination von bewährten gemmologischen Standardmethoden mit weiterführenden analytischen Verfahren. Dabei ist eine systematische und zerstörungsfreie Untersuchung der Objekte von Bedeutung.
Nach einer ersten Inspektion mit dem unbewaffneten Auge wird das eingereichte Objekt soweit möglich mit den traditionellen gemmologischen Geräten wie Polariskop, Refraktometer, Hydrostatischer Waage, und Handspektroskop untersucht. Ein wichtiger Schritt bei der Analyse ist die mikroskopische Einschlussdiagnostik. Das Einschlussbild eines Edelsteines kann wertvolle und charakteristische Indizien über das Mineral selbst, Hinweise zur Herkunft und eine etwaige Behandlung liefern. Eine detaillierte mikroskopische Untersuchung erfolgt, soweit möglich, grundsätzlich bei jedem eingereichten Objekt.
Zu den weiterführenden Verfahren gehören insbesondere spektrometrische Methoden.
Unser Labor verfügt über zwei UV/VIS/NIR Spektrometer. Ein Perkin-Elmer Lambda 12 sowie ein Perkin-Elmer Lambda 950 S. Diese finden z.B. bei dem Nachweis farbgebender Elemente (z.B. Kupfer im Paraiba-Turmalin) oder bei der Herkunftsbestimmung (z.B. der Unterscheidung basaltischer von metamorphen Vorkommen bei Saphiren) Verwendung.
Mit Hilfe eines FTIR-Spektrometers (Perkin-Elmer Paragon 1000) können beispielsweise OH-haltige Phasen (z.B. zur Erkennung naturfarbener Korunde) oder organische Substanzen (z.B. zur Erkennung behandelter Smaragde) nachgewiesen werden.
Mit Hilfe eines Ramanspektrometers kann u.a. die Identität von Einschlüssen nachgewiesen werden. Es dient weiterhin zur Erkennung von behandelten Diamanten und Spinellen. Unserem Labor steht ein Renishaw Invia Raman Spektrometer zur Verfügung, welches mit 2 Lasern (514 nm und 785 nm) ausgerüstet ist.
Die Analyse der chemischen Zusammensetzung eines Edelsteins kann bei der Herkunftsbestimmung von großer Bedeutung sein, da sich unterschiedliche geologische Entstehungsmilieus auch in unterscheidbaren Spurenelementgehalten äußern. Wir verwenden hierzu ein energiedispersives Thermoscientific ARL QUANT’X Röntgenspektrometer.
Zur Unterscheidung natürlicher Perlen von Zuchtperlen erstellen wir mit Hilfe eines HP Cabinet X-Ray Systems Röntgenbilder.
Weiterhin stehen uns Instrumente wie DiamondSure, DiamondView, eine Kathodolumineszenz sowie portable IR-, UV/VIS- und Ramanspektrometer für Untersuchungen außer Haus zur Verfügung.
Sollten die analytischen Verfahren in unserem Hause nicht zu einem eindeutigen Ergebnis führen, haben wir durch die enge Kooperation mit dem Institut für Edelsteinforschung der Johannes Gutenberg Universität in Mainz auch Zugang zu weiteren hochsensiblen, analytischen Methoden (z.B. LA-ICPMS zur Ultraspurenanalytik).